Der Weg nach Santiago
Lyrik am Weg
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S’reent = es regnet.
Wir hatten immer die Vorstellung, dass Santiago seine Hand über uns hält
und dadurch wir nicht regennass werden.
Dass traf meistens auch soweit zu.
Nur war ihm wohl dann doch einige Male die Hand zu schwer……
S’reent (St. Privat d’Allier)
Eilend schnelle Wolken treiben
dunkel, schwarz von fern herbei.
Nur noch Augenblicke bleiben
bis zur großen Regnerei.
Schnell den Rucksack abgenommen,
aufgeklickt und Hülle raus;
dabei fast zu spät gekommen,
denn schon spuckt die Wolke aus.
Heulend peitscht der Wind den Regen
und die Hose klebt am Bein.
Ist das, Santiago, denn dein Segen?
Soll das dein „blauer Finger“ sein?
Auf dem Weg von Aubrac nach St. Come d’Olt
habe ich wohl meine Schlaufe verloren, die ich immer sehr gerne nutzte
zur Entlastung meiner linken Hand.
Ich hatte sie an meinem Rucksack befestigt und ziemlich oft in Gebrauch.
Jetzt werde ich wohl eine Neue brauchen……
Abgesang an meine Schlaufe
Vermisst wird meine Schlaufe,
ich habe sie wahrscheinlich
irgendwo verloren.
Mein Gott, wie ist das peinlich!
Heute früh, ich weiß es sicher,
tat ich sie noch tragen;
nun ist sie verschwunden
ohne ´was zu sagen.
Ich hatte sie des öfteren
mehrfach bereits auch
heute in der Hand
und nahm sie in Gebrauch.
Gerne habe ich sie benutzt
und hängte meine linke Hand
entlastend in ihr auf.
Erholsam, wie ich fand.
Doch irgendwie, ich weiß nicht wo,
ist sie wohl in den Dreck
unbemerkt gefallen.
Das war’s. Nun ist sie weg!
Gegen Abend wird es ruhig in Conques.
Wenn man dann noch bei angenehm warmem Wetter auf einer Mauer
vor dem berühmtesten Gebäude des Ortes sitzt und einer
der Mönche für die wenigen Gäste das Portal beschreibt……
Conques
Pilgerströme, Touri-Bus
an dieser schönen Stätte.
Der kleine Ort, er ist ein Muss
auf einer Perlenkette,
die bis Santiago reicht.
Die Meisten hier, die bleiben
wohl nur für kurze Zeit.
Es herrscht geschäftig` Treiben,
Kommerz steht sprungbereit,
der durch die Menge schleicht.
Ganz anders wirkt der leere
Ort dann in der Nacht.
Da hat sich Atmosphäre
wirklich breitgemacht
auf dem Kirchenplatz.
Der Ort schwingt seinen eig’nen Ton.
Da hör’ ich Glocken klingen.
Lärm und Hektik zieh’n davon
und während Mönche singen,
da wandelt Conques zum Schatz!