Der Weg nach Santiago
Deutschland 2010 bis 2017
2010 - Goldbach, Haibach – Wertheim
Sonntag, 18. Juli 2010
Goldbach – Haibach
5 km
Sonntag, 18. Juli 2010
Haibach – Sulzbach
12 km
Freitag, 23. Juli 2010
Sulzbach – Klingenberg
24 km
Samstag, 24. Juli 2010
Klingenberg – Freudenberg
28 km
Sonntag, 25. Juli 2010
Freudenberg – Wertheim
27 km
Jeder noch so weite Weg beginnt mit dem ersten Schritt.
Was tun, wenn der Weg nach Santiago vollendet ist?
Er beginnt von neuem!
So auch für uns. Nach einer etwas schwierigen Planungsphase um den richtigen Termin beschlossen wir, von unseren
Heimatorten aus, wieder Richtung Santiago zu pilgern.
Bedingt durch eine eingeschränkte Urlaubsplanung sollte es erst einmal nur ein verlängertes Wochenende sein.
Anders als 1998, als es noch fast keine Jakobswege in Deutschland gab, hatten wir dieses mal eine reiche Auswahl. Von
Goldbach bzw. Haibach aus ging es durch den Vorspessart nach Sulzbach an den Main, wo wir auf den Jakobsweg
Aschaffenburg – Colmar trafen.
Über schöne Weinwanderwege, immer in Sichtweite des Maines, erreichten wir Klingenberg wo wir im Gasthof „Rebstock“
gut und günstig unterkamen.
Der kommende Tag sollte bis Freudenberg gehen. 28 Kilometer die gelaufen werden mussten.
Martin Withelm hatte sich für diesen Tag zu uns gesellt, um seine Pilgerstatistik aufzuwerten.
Der „Rotweinwanderweg“ brachte uns nach Miltenberg, einem schönen Fachwerkstädtchen, dass sich eng an den Fluss
schmiegt. Unser erster Weg führte uns in die Jakobskirche, die erst vor kurzen renoviert und neu gestaltet wurde.
Nach einer längeren Rast verlassen wir den ausgewiesenen Weg um uns auf den neu angelegten Main-Tauber-Jakobsweg
begeben.
Hinter Bürgstadt führt uns der Weg wieder in den Wald. Weite, gerade Wege, ab und zu einen schönen Blick auf das Mainufer.
Unser Panoramaweg ist leider stark zugewachsen, so dass sich die Panoramablicke in Grenzen halten.
Nach dem Besuch der Ruine der Freudenburg steigen wir nach Freudenberg hinab, wo wir nach einem Kaffee auf der
Mainpromenade unser Quartier auf dem andern Mainufer in Kirschfurt einnehmen.
Müde, aber zufrieden essen wir auf der Terrasse zu Abend.
Um nicht wieder zur Burg aufsteigen zu müssen, nehmen wir am nächsten
Morgen den Mainweg. Er bringt uns – am kleinen Zoo der Firma Rauch vorbei –
wieder auf den Jakobsweg zurück.
Auch heute ist es wieder der Panoramaweg welcher eigentlich seinen Namen
nicht mehr zu Recht trägt. Nach einigen bergauf und bergab erreichen wir
Boxtal, wo wir vor der „Sonne“ unsere Mittagsrast einlegen.
Nach 27 Kilometern erreichen wir Wertheim, mit seiner mächtigen Burganlage
die uns schon von weitem grüßt. Die Altstadt ist voller Touristen, das schöne
Wetter hat viele zu einem Ausflug verleitet.
Nach dem vergeblichen Versuch, einen Stempel für unseren Pilgerausweis
zu bekommen überbrücken wir die Zeit bis zur Abfahrt unseres Zuges in
einem guten Eiskaffee.
Erschöpft, aber zufrieden über unseren „Wiedereinstieg“ in den Camino erreichen wir gegen Abend unsere Heimatorte.
Nächstes Jahr wird es nach Rothenburg ob der Tauber gehen, auf den schwäbischen Jakobsweg, der uns hoffentlich
Richtung Konstanz ein treuer Begleiter sein wird.
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