Der Weg nach Santiago Deutschland 2010 bis 2017 2015 - Esslingen bis Rottenburg Freitag, 10. Juli 2015 Esslingen – Aichtal Grötzingen 20 km Samstag, 11. Juli 2015 Aichtal Grötzingen - Bebenhausen 26 km Sonntag, 12. Juli 2015  Bebenhausen - Rottenburg 22 km Wir sind wieder zu Viert. Otto, ein Freund, Vater meines Patenkindes ist dieses Jahr das erste Mal dabei, Alfred hat sich, nach einigen Jahre Pause wieder zu uns gesellt. Unsere Wanderung beginnt in Esslingen, das wir aber kaum zu Gesicht bekommen, da der Weg vom Bahnhof weg, den Fluss querend, Richtung Berkheim zieht. Der Anstieg ist kurz aber knackig. Dafür gibt es ein kleines Stehkaffee, um das Frühstück nachzuholen. Denkendorf, das nächste Ziel, lockt mit seinem sehenswerten Kloster und einem Stempel für den Pilgerpass. Der weitere Weg, durch viel Wald, nimmt dem heißen Tag ein wenig den Schrecken und lässt uns gut in unsere Unterkunft in Grötzingen kommen. Nach einem Rundgang und dem Suchen nach mittelalterlichen Resten endet der Tag bei einem guten Essen im örtlichen Gasthaus. Navigator Neckartailfingen, am nächsten Morgen, überrascht mit seiner Martinskirche und dem schiefen Glockenturm. Auch die mittelalterlichen Deckenfresken sind sehenswert. Der weitere Weg, immer wieder durch kleine Ortschaften unterbrochen, ist weit und bei den sommerlichen Temperaturen nicht leicht. Zahlreiche Anstiege lassen uns öfters anhalten und Flüssigkeit tanken. So zum Beispiel in Rübgarten, wo sich ein Dorffest direkt auf dem Jakobsweg ausgebreitet hat. Vorbei an einer keltischen Viereckschanze, welche sich dezent im Wald versteckt, erreichen wir Bebenhausen und unsere heutige Unterkunft, dem Gasthof “Sonne”. Trotz der gelaufenen 26 Kilometer kann natürlich ein Besuch der Klosteranlage nicht ausfallen. Beeindruckend in seiner Größe und seinen Gebäuden. An der alten Wehrmauer können wir den Klängen eines gerade begonnenen Konzertes lauschen. Der nächste Morgen bringt uns erst einmal zum geographischen Mittelpunkt des Landes. In einem Waldstück markiert eine Betonstele den markanten Punkt. Tübingen, die nächste Stadt, empfängt uns mit offenen Armen. In der Stiftskirche bekommen wir, trotz beginnender Messe noch einen Stempel für unseren Pilgerausweis, in Sankt Jakob lädt man uns zum Kaffee ein. So gestärkt lassen wir die Stadt hinter uns und gelangen, vorbei an vielen Villen in den Bußwald. Die Wurmlinger Kapelle, die wir nach einem anstrengenden Aufstieg erreichen, belohnt uns mit einem weiten Blick nach Rottenburg. In der Ferne können wir die Umrisse des Hohenzollernschlosses ausmachen. In Wurmlingen werden wir von Pfarrer Uhl zu einem kühlen Getränk eingeladen. Santiago sei Dank. So gestärkt erreichten wir unser Ziel, Rottenburg am Neckar. Es bleibt noch Zeit für ein Eis und einem kurzen Rundgang durch die Stadt. Nächstes Jahr sehen wir uns wieder.