Der Weg nach Santiago Deutschland 2010 bis 2017 2014 - Schwäbisch Hall bis Esslingen Donnerstag, 19. Juni 2014 Schwäbisch Hall – Murrhardt 26 km Freitag, 20. Juni 2014 Murrhardt – Winnenden 32 km Samstag, 21. Juni 2014 Winnenden – Esslingen 22 km Navigator Wegen einer schmerzhaften Gelenkentzündung von Manfred, aber auch auf Grund des sehr heißen Sommerwetters mit Temperaturen bis 38 Grad hatten wir die geplante Wanderung 2013 auf das Jahr 2014 verschoben. Jedes Mal, wenn wir zu unserem neuen Ausgangspunkt fahren, erstaunt mich die Länge der schon zurückgelegten Kilometer. Wie weit kommt man doch per pedes. Nach einem Jahr der Rückschläge und Krankheiten standen zumindest zwei aus der ursprünglichen Gruppe am Aschaffenburger Bahnhof. Über Nürnberg erreichten wir, mit einem Nahverkehrszug voller fußballbegeisterter Jugendlicher gegen 10.30 Uhr Schwäbisch Hall/Hessental. Schon beim verlassen des Bahnhofes konnten wir das mächtige Gebäude des Klosters Comburg sehen, dass groß über der Stadt thront. Am Ufer des Kocher zeigte uns die erste Muschel, dass wir wieder auf dem offiziellen Jakobsweg waren. Über Rosengarten und Rieden mit seiner schönen, aber verschlossenen Kirche gelangten wir in ein geschlossenes Waldgebiet mit Feuchtbiotopen der Gelbbauchunke, die sich den Weg mit den Pilgern teilen müssen. Rastplätze für ermüdete Wanderer und ein gut markierter Weg machten die Strecke leicht zu laufen. Trotzdem waren wir nach über 26 Kilometer doch froh, unser erstes Ziel, Murrhardt, zu erreichen. Das Hotel Sonne nahm uns gastlich auf und nach einer ersten Erholungspause konnten wir uns noch den baulichen Schönheiten von Murrhardt widmen. Für die zweite Etappe mit 32 Kilometer galt es früh aufzustehen. Dass es beim Frühstück stark regnete, beunruhigte uns erst einmal nicht, Santiago hat schon immer seine Hand schützend über uns gehalten. So verließen wir Murrhardt trockenen Fußes um über den Wanderhof „Eschelhof“ nach Oppenweiler zu gelangen. Dort im Schlosspark betrachteten wir den großen Andrang an Brautpaaren, die sich im 10-Minutentakt „trauten“. Dass da ja nichts durcheinander kommt. Auch der etwas abseits gelegenen Jakobuskirche statten wir einen Besuch ab und bekamen als Dank einen schönen Stempel in den Pilgerpass. In Steinbach am Brunnen an der alten Brücke gab es noch eine zusätzliche Rast, bevor es über Unterweissach nach Bürg ging. Von dort das Ziel schon vor Augen, zogen sich die letzten 4 Kilometer bis wir unser Hotel in Winnenden erreichten. Trotz alledem schloss sich nach einer längeren Pause der obligatorische Rundgang an. Für den Besuch der Schlosskirche mit dem bekannten Hühnerwunderaltar allerdings war es schon zu spät. Die Türen blieben für uns geschlossen. Unser letzter Tag erinnerte uns an die Wanderung durch das Orthenberger Land, das wir 2001 auf den Weg nach Basel passierten. Der Weg zog sich durch verschiedene Weinlagen und urigen Weinorten wie Stetten Richtung Esslingen. Das Wetter meinte es auch heute gut mit uns, und dank der teilweise recht waldigen Strecke und der vielen Möglichkeiten zur Rast meisterten wir die Strecke ohne nennenswerten Schwierigkeiten. Freundliche Anwohner boten uns Getränke an, zahlreiche Gasthöfen luden zum Verweilen ein. Oberhalb von Esslingen stößt der Weg auf die Burg, einer großen, befestigten Anlage, die von den Bürgern gut besucht wird. Der anschließende Gang in die Altstadt über die viele Stufen der Stadtbefestigung und der Besuch der Stadtkirche St. Dionys beendeten unsere diesjährige Wanderung auf dem Jakobsweg.